Team

Entwicklerteams im industriellen Software Engineering

Clemens Schäfer, it factum GmbH

Erfolgreiche Softwarenentwicklung hängt – nicht zuletzt bei der Entwicklung von digitalen Services – maßgeblich von einem funktionierenden Team ab. Bei der Entwicklung von featurewerk haben wir uns bei it factum daher nicht nur mit den technisch-konstruktiven und methodisch-prozessualen Fragestellungen befasst. Sondern wir haben ebenso untersucht, welche Effekte wir in Entwicklungsteams typischerweise beobachten und wie wir im Rahmen einer industriellen Softwareentwicklung eine optimale Teamzusammensetzung erreichen können.

Herausforderungen beim Staffing von IT-Projekten

IT-Projektgeschäft im Jahr 2019 ist geprägt von der angespannten Arbeitsmarktsituation. Erfahrene Mitarbeiter für Projekte (kleinere wie größere) zu gewinnen, kann schwierig sein. Juniorige Mitarbeiter sind leichter verfügbar und ihr Einsatz ist aufgrund ihres noch moderaten Gehalts nach kaufmännischen Gesichtspunkten durchaus attraktiv. Diese Mitarbeiter verfügen aber in der Regel noch nicht über breite und belastbare technologische Erfahrung.

Unter diesen Vorzeichen zusammengestellte Projektteams sind daher im Ergebnis nicht immer optimal gestafft, insbesondere im Hinblick auf die Beherrschung der eingesetzten Technologien. Im Ergebnis wird dann oft im laufenden Projekt nachqualifiziert oder eben entsprechende Verzögerungen im Projektablauf durch nicht optimal qualifiziertes Personal und die dadurch entstehenden Reibungsverluste akzeptiert.

Aber auch das in bestimmten Bereichen (wie beispielsweise Oberflächen-Frameworks) durchaus volatile technologische Umfeld mit häufig wechselnden Trends und sich sehr schnell weiterentwickelnden Komponenten macht es auch für langjährig erfahrene Entwickler schwer, immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben und alle in einem Projekt aktuell geforderten Technologien optimal zu beherrschen.

Mitarbeiter in der industriellen Softwareentwicklung

Industrielle Softwareentwicklung wie bei featurewerk lebt von der Standardisierung. Damit geht einher, dass bei Projekten wiederkehrende Tätigkeiten wie Architektur und Design einer Vereinheitlichung unterzogen werden und dass bei der Entwicklung verstärkt innerhalb von vorgegebenen Abläufen mit vorgefertigten Komponenten und Teilprodukten gearbeitet wird.

Das bedeutet für Mitarbeiter in Entwicklungsteams, dass eine Spezialisierung auf Themen wie Architektur und Design nicht unbedingt erforderlich ist. Es braucht vielmehr Entwickler, die Spaß daran haben, sich in die umzusetzende Fachlichkeit hineinzudenken und die in den verwendeten Technologien lediglich Mittel zum Zweck sehen. Diese Entwickler fokussieren ihren Anspruch und ihre Leidenschaft auf die überzeugende Umsetzung von Fachlichkeit für den Kunden - und weniger auf die Beherrschung komplexer Technologien; denn diese wird ihnen ja durch die Vorgaben massiv erleichtert.

Die featurewerk-Academy

Die Art und Weise wie in Projekten mit featurewerk gearbeitet wird, muss von allen in Projekten eingesetzten Entwicklern beherrscht werden. Für die Vermittlung dieses Wissens sorgt bei it factum die featurewerk-Academy.

Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Vermittlung der Technologie. Das bedeutet, die Inhalte von Referenzarchitektur, Application Blueprints und industriellem Softwareprozess werden von der Academy in Schulungsmaterialen umgesetzt und den Mitarbeitern in Form von Workshops oder Aufgaben zum Selbststudium angeboten.

Neben der Vermittlung des technologischen Wissens schult die featurewerk-Academy aber auch die Methodik, die Entwicklern hilft, fachliche Anforderungen zu erfassen, zu strukturieren und erfolgreich in Software umsetzen zu können.

Assessments als Voraussetzung für Projekteinsatz

Bevor it factum Mitarbeiter in featurewerk-Projekten einsetzt, müssen diese Mitarbeiter anhand einer Reihe von Assessments nachweisen, dass sie die geforderten Technologien wirklich beherrschen. Sei es durch entsprechende Vorbildung, Erfahrung oder die Absolvierung der Schulungskurse der featurewerk-Academy.

Bei neueingestellten Mitarbeitern finden diese Assessments im Rahmen der Probezeit statt, bei langjährigen Mitarbeitern im Rahmen ihrer persönlichen Weiterentwicklung. Bei erfahrenen Mitarbeitern kann ein Assessment auch auf Basis nachgewiesener Erfahrung in einem Bereich zuerkannt werden.

Allen gemein ist jedoch, dass nur nach dem Nachweis entsprechender Fachkunde ein Einsatz in einem featurewerk-Projekt möglich ist, denn nicht optimal qualifizierte Mitarbeiter würden die Leistungsfähigkeit des Teams hemmen.

Industrielle Softwareentwicklung aus Sicht der Mitarbeiter

Man könnte vermuten, dass Entwickler skeptisch und mit Vorbehalten auf das industrielle Software Engineering reagieren. Schließlich könnte man Ansätze wie featurewerk so deuten, dass kleinteilig und präskriptiv in die ureigenen Entscheidungsräume von Entwicklern hineinregiert wird und somit Freude und Kreativität im Entwicklungsprozess gehemmt wird.

Unsere Erfahrung ist eine andere. Nämlich dass Entwickler – ein passendes Mindset vorausgesetzt – überaus dankbar sind, wenn viele projekttypische Fragestellungen im Vorfeld gelöst wurden und klare Vorgaben zu den einzusetzenden Technologien existieren. Das gibt ihnen Orientierung und die Möglichkeit, sich auf den Kunden und seine Anforderungen zu konzentrieren und hochwertige Lösungen zu fertigen. Gerade bei juniorigen Mitarbeitern liegen diese Ergebnisse vom Qualitätslevel weit über dem, was diese aufgrund ihres eigenen bisherigen technischen Erfahrungsschatzes ohne die Unterstützung von featurewerk zu leisten in der Lage wären.

Vorteile durch auf featurewerk abgestimmte Entwicklerteams

Durch die auf featurewerk abgestimmten Entwicklerteams ergeben sich bei der Realisierung von digitalen Services folgende Vorteile:

  • Alle im Projekt eingesetzten Entwickler sind optimal auf die im Projekt verwendeten Technologien und Vorgehensweisen vorbereitet.
  • Alle im Projekt eingesetzten Entwickler haben mittels Assessments nachgewiesen, die Technologien optimal zu beherrschen.
  • Entwickler in featurewerk-Projekten sind vom Mindset so ausgerichtet, dass sie die technologischen Vorgaben durch featurewerk als Erleichterung schätzen, weil sie ihnen die Möglichkeit geben, sich voll auf die Umsetzung von Anwendungsfachlichkeit zu fokussieren.
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